BEST OF BUNNY.
Das sind Schmutz, Schrott, Scheisse und Plastik in einem bunten Paket.
Das sind vagabundierender Dreck und schrottige Gedanken,
harte Songs und beschissene Aktionen, das ist Plastik in Jutetasäcken und quasselnde Staubwedel.
Wer noch nie da wäre, möge kommen!
Wer immer da war, komme wieder!
Am 5. Juli räumen wir auf!
Totalausverkauf!
Alles muss raus!
________
Die Grosse Bunte Bunny Schau ist, tadaa, eine Serie!
Hier geht’s zu den anderen Folgen:
#1 Schmutz #2 Schrott #3 Scheisse #4 Plastik
Es gibt Dinge, die Du wissen solltest.
Wir informieren Dich. Wir unterhalten Dich.
Wir singen und tanzen auch.
„Ich glaube, es gibt im Universum eine böse Kraft… sie ist aus Plastik.“
Glatt, bunt, lebensfroh und antibürgerlich, massenanfertigungstauglich, funktional und preiswert. Ein Material eroberte die Kunst und unseren Alltag. Plastik konnte alles! Plastik war Pop. Wir verfielen dem Rausch der Farben und Formen. Wir hatten soviel Spass mit Plastik. Es war der Stoff unserer Träume. Plastik ist plötzlich überall. In den Eierbechern, den Tellern, Tischen und Stühlen, unseren Hemden und Kleidern, in den Schuhen, im Computer, im Telefon, in der Zahnpasta, im Duschgel und im Shampoo, im Make-up, in Muscheln, Fischen, Krebsen, Krabben, im Kassenzettel und jetzt ist es in uns. Scheisse. Plastik.
Die Grosse Bunte Bunny Schau ist, tadaa, eine Serie!
Hier geht’s zu den anderen Folgen:
#1 Schmutz #2 Schrott #3 Scheisse #4 Plastik #Best Of
Es gibt Dinge, die Du wissen solltest.
Wir informieren Dich. Wir unterhalten Dich.
Wir singen und tanzen auch.
Ich glaub ja, dass in Coca Cola was drin ist. Oder in Denim, in den Stoffen unserer Jeans. Es muss ja was sein, was alle erreicht hat. Es sind ja fast alle zugleich verblödet.
Also damals in den 80ern. Da hatten wir’s eigentlich kapiert. Aber dann ist was in die Körper eingedrungen und konnte sich Virusmässig oder übers Erbgut weiter verbreiten. ODER, es kommt aus dem All. So was wie Staub aus dem All, der sich überall draufsetzt und alles verseucht. Das hiesse, wir könnten es mit einer extraterristischen Bedrohung zu tun haben. Man kann ja auch mal grösser denken. Wir denken so kurz. Das ist unser Problem.
Warum haben wir in 30 Jahren nicht kapiert, wie man seine Wohnung richtig lüftet? Warum ist es so schwer uns zu motivieren, nicht alles zu versauen? Was ist Schmutz eigentlich? Macht es Spass, sich richtig dreckig zu machen? Kann ich auch meinen inneren Schmutz entsorgen, und wenn ja, wie?
Euer Bunny
Hier geht’s zu den anderen Folgen:
#1 Schmutz #2 Schrott #3 Scheisse #4 Plastik #Best Of
Erwin Schrott ist ein Opernstar, aber um den geht es nicht, obwohl wir auch wieder singen werden. Schrott ist ein Wertstoff. Leitfähig, erhitzbar, formbar und spiegelglänzend. Nicht ganz leicht zu bearbeiten, weil metallisch. Aber wenn man geschickt ist, kann man auch einen Bikini daraus formen, wie Prinzessin Lea einen trägt. Aus Schrott kann man Kunst machen und Sternenschiffe bauen. Und vor allem reich und mächtig werden.
Wenn wir uns also in Folge 2 mit SCHROTT beschäftigen, kommen wir an STAR WARS nicht vorbei. Möge die Macht mit uns sein.
Euer Bunny
Die Grosse Bunte Bunny Schau ist, tadaa, eine Serie! Hier geht’s zu den anderen Folgen:
Folge #1 Schmutz #2 Schrott #3 Scheisse #4 Plastik #Best Of
Es gibt Dinge, die Du wissen solltest.
Wir informieren Dich. Wir unterhalten Dich.
Wir singen und tanzen auch.
Scheisse ist ein Kraftwort. Dieses Wort hat Energie, es hat eine unheimliche, teuflische Macht. Es ist das bekannteste Wort der deutschen Sprache.
Es ist mein absolut liebstes Fluchwort. Nichts kommt so schnell und leicht über meine Lippen wie Scheisse.
Aber wohin mit der Scheisse? Darüber reden wir. Das feiern wir. Dazu singen und tanzen wir. Tiefspüler oder Flachspüler? Kunst oder Kacke? John Travolta und Jesus Christus. Kackapipitalisten und Kunstfurzer. Das ganze Team steht wieder am Start und schmeisst sich in ein Thema, das uns alle angeht. Jeden Tag.
Scheisse ist Leben. Scheisse ist lustig. Scheisse ist heilig. Scheisse ist Gold.
Euer Bunny
Die Grosse Bunte Bunny Schau ist, tadaa, eine Serie!
Hier geht’s zu den anderen Folgen:
#1 Schmutz #2 Schrott #3 Scheisse #4 Plastik #Best Of
Es gibt Dinge, die Du wissen solltest.
Wir informieren Dich. Wir unterhalten Dich.
Wir singen und tanzen auch.
Unser Verhältnis zur Natur ist grundsätzlich widersprüchlich. Gehen wir in den Wald und beobachten das lebendige Treiben, dann bestaunen wir die Natur als grandioses Schauspiel, an dem sich unsere Vernunft ein Beispiel nehmen sollte. Kehren wir aber zurück zur Arbeit und in den von technischen Neuerungen beherrschten Alltag, dann ist es anscheinend vernünftiger, über seine Umwelt wie über ein Objekt zu verfügen und die Natur zu beherrschen. Das ist nicht Neues. Bevor wir den Basler Zoologen und Lebensforscher Adolf Portmann in Das Schweigen im Walde, einem Radiobeitrag aus den Archiven des Schweizer Rundfunks, zum ersten mal hörten, liefen wir gedankenlos durch die Gegend.
Jetzt stehen wir im Wald und merken, dass wir den Naturforscher Adolf Portmann zwar immer noch nicht verstanden haben, aber dazu übergehen Vogelstimmen zu unterscheiden. Wir wissen nicht genau, ob es die Eigenart seines Stils oder das spezifische Gewicht seiner Stimme war, die uns immer wieder in die Natur hinaus trieb und an den Schreibtisch zurücklockte, aber wir nahmen plötzlich anders wahr – so als hätten wir erst jetzt angefangen zu denken.
Etwas von dieser Freude bei der Betrachtung der lebendigen Natur, aber auch von der Not, sie zu verlieren, steckt auch in dem «Catalogue D‘ Oiseaux» des französischen Komponisten Olivier Messiaen. Das Werk besteht aus dreizehn Klavierstücken, die auf seinen eigenen Transkriptionen der originalen Vogelrufe basieren. Im Stück, das in unserem Abend im Zentrum steht, „La rousserolle effarvatte“ (Der Teichrohrsänger), lässt Messiaen den Tagesablauf des Vogels im Zeitraffer ablaufen, und hält sich mit ornithologischer Strenge an die auch von Portmann in seinem Radiobeitrag beobachtete Reihenfolge in der die verschiedenen Vögel einsetzen. Es ist als beobachteten beide dieselbe Landschaft. Portmann macht nämlich den Eindruck als habe er ebenfalls bereits Stunden vor Sonnenaufgang im Wald gesessen, um genau zu notieren, wieviel Zeit vor Sonnenaufgang die jeweiligen Arten anfangen zu zwitschern.
Und dann ereignet sich um 12 Uhr mittags das Erstaunliche: Die Vögel schweigen. Niemand von uns hat das Schweigen im Walde je erlebt, aber wir stellen uns vor, dass wir es wahrscheinlich mit der Angst zu tun bekommen, wenn die Vogel plötzlich aufhören zu zwitschern.
Hier geht’s zum Presse-Download!
«Ars vivendi» widmet sich der individuellen Glückssuche in Zeiten, in denen die Selbstverwirklichung längst zum Spiessrutenlauf geworden ist. Sich eine Auszeit nehmen, um herauszufinden, was einem wirklich wichtig ist? Oder gleich alles hinter sich lassen und an einem fernen Ort den Neuanfang wagen?
Eine Gruppe Burnout-gebeutelter Individuen sucht Zuflucht an einem abgelegenen Ort, um endlich zur Ruhe zu kommen und die notwendige Orientierung in der existentiellen Sinnkrise zu finden. In einer Natur, die es lediglich noch als Projektionsfläche für unerfüllte Sehnsüchte gibt, treten die Leidenschaften umso heftiger zutage. Die Lebenskunst wird rasch zur Überlebenskunst, wäre da nicht diese unvergessliche Musik! In ihr offenbart sich die überwältigende Präsenz des Augenblicks, in dem sich Schmerz und Lust in der affektgeladenen Erfahrung des Noch-am- Leben-Seins vereinen.
Nachdem CapriConnection in «Ars moriendi» mit der Ungreifbarkeit des Todes gerungen haben, wenden wir uns nun der Fülle des Lebens zu. Die Musik- theaterproduktion entsteht erneut in Zusammenarbeit mit der Schola Cantorum Basiliensis, Hochschule für alte Musik. Unter der musikalischen Leitung von Anthony Rooley erweckt ein Musiker-ensemble Madrigalen von Claudio Monteverdi, Orazio Vecchi, Carlo Gesualdo und weiteren Komponisten des italienische Frühbarocks zum Leben.
Tübingen, 1983. Eine Gruppe Philosophen diskutiert über das Buch «Der symbolische Tausch und der Tod» des französischen Soziologen Jean Baudrillard. Mit hohem Kraftaufwand arbeiten sich die Redner an der Metapher des Todes ab und rücken dabei, Runde für Runde, der Monströsität des eigenen Sterbens näher.
Unter der musikalischen Leitung von Anthony Rooley lassen zwölf Sängerinnen und Musiker Henry Purcells «Funeral Music for Queen Mary» wiederauferstehen. Ursprünglich zur feierlichen Begleitung des Sarges komponiert, gelangt Purcells Musik im theatralen Rahmen zu neuer Bedeutung.
«Ars moriendi» entsteht in Zusammenarbeit mit der Schola Cantorum Basiliensis – Hochschule für Alte Musik. In der Überlagerung von szenischen Gesprächen und barocker Musik verhandeln CapriConnection den verdrängt geglaubten und doch allgegenwärtigen Tod in unserer Gesellschaft.
«Heiler werden»
von CapriConnection
CapriConnection begeben sich auf eine Reise vom schweizerischen Emmental bis ins chinesische Quingdao. In Lützelflüh treffen wir auf die Naturheilerin Rosmarie Megert. Sie führt uns ein in eine Welt, in der Dinge geschehen, die man nicht beweisen kann. Mit ihr lernen wir unter anderem das finnische Tieftrancemedium Aulikki und den ältesten Heiler der Schweiz kennen: «I gloube, es git Chräft, wo mir eifach nid chöi mässe, aber die gits. U die wärde igschänkt vomene Ort här u das wird’s gäng gäh. Aber ob enisch d’Forschig so wit chunnt, dass me das cha im Migros choufe, das isch d’Frag.»
In China kreuzen sich unsere Wege mit denen von zwei außergewöhnlichen Meistern des chi’kung: Frau Cao, einer ehemaligen Arbeiterin in einem Sägewerk, und Dr. Li Yong, der trotz Verbote während der Kulturrevolution die Tradition seiner Familie weiterführt. Mit ihm geraten wir in die Spirale des chinesischen Turbokapitalismus und mutieren zu Überbringern von Heilsbotschaften an die westliche Welt, die an Fettsucht, Depression und Bluthochdruck leidet.
Auf der Suche nach dem persönlichen Heil werden die Dinge immer abstruser, je eindeutiger man sie zu beschreiben versucht. Wo die Spieler von CapriConnection mit Worten nicht mehr weiterkommen, treten die beiden elektronischen Musiker Yan Jun (Peking) und Niki Neecke (Basel) in den Vordergrund, um das Publikum in Schwingung zu versetzen.
«Treatment»
von Living Dance Studio
Ausgangspunkt der Arbeit von Living Dance Studio ist der Begriff «treatment», Behandlung. In der chinesischen Tradition beziehen sich die Begriffe «Behandlung» und «Krankheit» in erster Linie auf den Körper. Doch im Weder-noch des heutigen «Post-Sozialismus» oder «Prä-Kapitalismus» fangen die Menschen an zu realisieren, dass «Krankheit» auch den Geist, die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Gesellschaft als Ganzes betreffen kann. Wer sich einmal bewusst geworden ist, dass diese Krankheit überall existiert, für den wird sie zu einem besonders schaurigen Begriff und Menschen, die Angst haben, müssen lernen, mit ihr umzugehen. Dieser Widerspruch, vor etwas wegzurennen, was man gleichzeitig ertragen muss, ist, laut Wu Wenguang, Regisseur von Living Dance Studio, zu einem wiederkehrenden Motiv in der chinesischen Gesellschaft geworden.
In «Treatment» treten verschiedene «Patienten» auf, welche unterschiedliche körperliche oder seelische Leiden haben. Da ist zum Beispiel ein Mann, der aus seiner ländlichen Heimat in die Stadt kommt, um Arbeit zu finden. Eines Nachts verliert er seine Frau, und als er nach ihr zu suchen beginnt, verliert er sich schliesslich selbst…
Wang Hongjuns Dokumentarfilm The 100 Patients of Dr. Jia, der als Projektion zu sehen ist, beleuchtet die Schicksale «realer» Patientinnen und Patienten in einer chinesischen Arztpraxis. Anders als in den westlichen Kulturen, ist diese Praxis kein geschützter Raum, sondern ein «öffentlicher Raum», in dem es nur dann so etwas wie Intimität gibt, wenn kein anderer Patient zugegen ist.
Die anonym erscheinenden Individuen auf der Bühne und die namenlosen Patienten im Film, laufen zusammen in der Installation von Jin Xin: Hundert Paar Schuhe wandern unabhängig voneinander auf der Bühne herum. Sie stehen für die vielen Menschen mit ihren unterschiedlichen Identitäten, welche hier in einer ferngesteuerten, gesichtslosen Masse zusammenströmen, jeder und jede mit ihrer eigenen Geschichte.
«Am Samstag hat sie ihn vergiftet. Am Montag ist er aus dem Koma erwacht. Am Dienstag hat er ihr ein SMS geschickt: Ich liebe dich. Ich verzeihe dir.»
«Der Herr Verteidiger» beruht auf einer wahren Geschichte. Das Stück ist ein Abend über Gerechtigkeit, über eine Täterin ohne Reue, die im Laufe des Prozesses als Opfer wahrgenommen wird, über ein männliches Opfer mit Schuldgefühlen, die er in den Gerichtssaal trägt. Das Verhalten von Täterin und Opfer macht es dem Anwalt schwer, für den Geschädigten eine Genugtuung zu erstreiten.
Im Zentrum dieses Stücks von CapriConnection steht ein durchschnittliches Schweizer Ehepaar. Beide verdienen gut, wollen ein Haus bauen und gerade wurde ihr erster Sohn geboren. Um ihre Konflikte zu lösen, gehen sie zum Ehe-Therapeuten. Alles ist ganz normal. Aber irgendwann beginnt der Horror…
Den Anstoss für dieses Projekt bekam die Regisseurin Anna-Sophie Mahler bei einem Besuch des Arbeitsplatzes ihrer Schwester in einer Berliner Psychiatrie. Es gründet auf der Feststellung, dass Wahnsinn meist alles andere als chaotisch oder beliebig ist, sondern oft auf in sich geschlossenen Denksystemen beruht. Daraus entstand die Idee, das Projekt durch die Komponente zeitgenössischer Musik zu erweitern. Denn auch in der zeitgenössischen Musik muss jeder Komponist ein individuelles System konzipieren. Im Komponisten und Pianisten Stefan Wirth fand CapriConnection dafür einen geeigneten Partner.
«Tote Fliegen» interessiert sich weniger für die medizinische Diagnose einer psychischen Störung, als für die gedanklichen Strukturen, die sich dahinter verbergen. Aus Gesprächen mit Psychiatriepatienten über Religion und Politik, über magische Quadrate und Zahlenmystik, über Erfindungen und nicht zuletzt über ganz persönliche Wünsche hat CapriConnection ein eigenes System aus Texten entwickelt.
Dieses Textsystem wurde im Probenprozess mit einem unabhängig entstandenen räumlichen System des Bühnenbildners und Rauminstallateurs Duri Bischoff und einem musikalischen System des Komponisten und Pianisten Stefan Wirth konfrontiert.
Das Resultat von Stefan Wirths Komposition ist eine Musik, die sich scheinbar entwickelt, in Wirklichkeit jedoch auf einem gänzlich statisch-hermetischen, ja beinahe wahnsinnigen System beruht: «Ein blühender Fantasie-Garten mit eigenartigsten Pflanzen und Blüten, darunter wirkt jedoch ein eisiger und auswegsloser Mechanismus, der jegliche Veränderung ausschliesst und dem man auf unabsehbare Zeit ausgeliefert ist». Die Verknüpfung von Text-, Raum- und Musiksystem ist ein musiktheatralisches Abenteuer mit aussergewöhnlichem Material. Das Resultat: Ein übergeordnetes System, eine neue Welt, ein Welterklärungsversuch.
Brigitte Obrist hat in ihrer Zeit als Sexarbeiterin ihre Kunden über verschiedene Inserate in Zeitungen geworben. Die Briefe, die sie daraufhin erhalten hat, sind heute, über 20 Jahre später, echte Fundstücke. Brigitte Obrist hat CapriConnection über 300 solcher Briefe zur Verfügung gestellt. Auf dieser einmaligen und kuriosen Sammlung basiert «Liebes Ferkel,… Briefe an eine Hure».
Die Wahl des Papiers und des Schreibgerätes, Schrift, Sprache, hinzugefügte Zeichnungen, und beigelegte Fotos machen diese Briefe zu intimen, kuriosen Objekten.
Während die heute gängige E-Mail im Erotikportal den Absender vollkommen unkenntlich machen kann, haben die Briefschreiber von damals wertvolle Spuren hinterlassen.
Die Briefe offenbaren nicht nur den gesellschaftlich-sozialen Status der Bewerber, sondern sie enthüllen Fantasien, Sehnsüchte und Projektionen eines Mannes, der vergisst, dass er eine Dienstleistung in Anspruch nimmt für die er Geld zahlen muss. Dies führt bei manchen Freiern zur offensichtlichen Fehleinschätzung der Situation: «Wenn es Dir um Geld geht, bist Du bei mir an der falschen Adresse.»
Die Briefsammlung, Interviews mit ehemaligen und noch tätigen Huren und nicht zuletzt mit den Freiern selbst lieferten das Textmaterial für das Stück «Liebes Ferkel,… Briefe an eine Hure» .
«Als Prostituierte zu arbeiten hat recht wenig mit hinlegen und Beine breit machen zu tun. Ich bin die Aktive, die arbeitet. Um einen Orgasmus zu bekommen, muss ich wenigstens eine entspannte Atmosphäre haben, und das hab ich bei der Arbeit nie.»
Das Sexgewerbe gehört zu den Wachstumsbranchen in der Schweiz. Rund vier Milliarden Franken werden jährlich umgesetzt. Wie funktioniert das Geschäft mit der gekauften Liebe? Was ist eine Toleranzzone? Und warum macht ein «Schweineleben» glücklich?
«Nachtschicht» berichtet auf kritisch-amüsante Weise von statistischen Erhebungen, juristischen Fakten, gibt praktische Sextipps, erzählt von ausserordentlichen Dienstleistungen und lässt auch Julia Roberts zu Wort kommen.
Für ihre erste gemeinsame Arbeit begeben sich CapriConnection ins Basler Klybeck-Quartier. In unmittelbarer Nähe zum Ort des realen Geschehens, haben sie sich das «Schaufenster» der Capri-Bar ausgesucht. Zugang zum Thema Sexgewerbe verschaffte sich das Frauen-Trio über Gespräche mit Personen, die Sexarbeiterinnen im sozialen Bereich betreuen. Aus einem ersten Gespräch wurden deren viele. Unter anderem auch mit der Polizei über die Grauzonen im rechtlichen Bereich. Die so gewonnenen Auskünfte und Hinweise haben die Zusammenstellung der Texte maßgeblich beeinflusst. «Nachtschicht» erzählt von Frauen, die Sexarbeit als Beruf gewählt haben. Und vom wirtschaftlichen, rechtlichen und menschlichen Faktor einer Arbeit, bei der es um Sex geht.